Investoren sind durch die weltpolitische Lage zunehmend verunsichert. Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea, im Besonderen die jüngsten Angriffe auf einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien durch das US-Militär und die bevorstehenden Wahlen in Frankreich treiben den Goldpreis auf den höchsten Stand seit August 2016.
US-Angriff auf Syrien
Nach einem mutmaßlichen Giftgasangriff in der syrischen Stadt Chan Scheichun am Morgen des 4. April, für den US-Präsident Donald Trump die syrischen Regierung verantwortlich macht, feuerten zwei US-Kriegsschiffe am 7. April aus dem Mittelmeer 59 Tomahawk Marschflugkörper auf einen Luftwaffenstützpunkt der syrischen Regierung. Dabei sollen nach US-Verteidigungsminister James Mattis „20 Prozent der operativen Flugzeuge“ sowie Tankanlagen und Luftabwehrsysteme der syrischen Armee zerstört worden sein.
Syrien, Russland und der Iran bestreiten für den mutmaßlichen Giftgasangriff verantwortlich zu sein, die syrische Luftwaffe habe ein Lager oder eine Chemiewaffen-Fabrik der Rebellen getroffen. Der syrische Präsident Baschar al-Assad sagte, der Angriff sei „100 Prozent konstruiert“, Syrien habe keine Chemiewaffen, man werde eine unabhängige externen Untersuchung unterstützen. Russland sprach von einer Aggression gegen einen souveränen Staat, der Angriff verletze internationales Recht und beeinträchtige die Beziehungen zwischen den USA und Russland. Der iranische Präsident Hassan Ruhani warnte Washington vor erneuter Aggression, diese werde nicht unbeantwortet bleiben.
Konkrete Nachweise konnte bisher keine Seite vorlegen. Als Reaktion hat Russland eine Fregatte ins Mittelmeer verlegt. Der Bürgerkrieg in Syrien dauert seit 2011 an, eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht.
Nordkorea Konflikt
Nicht weniger dramatisch spitzt sich der Konflikt zwischen Washington und Pjöngjang zu. Nach dem Angriff in Syrien drohen die Vereinigten Staaten und senden eine Flugzeugträgergruppe in die Region. Streitpunkt ist das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas. US-Außenminister Rex Tillerson sagte, militärischen Optionen lägen auf dem Tisch. Nordkorea erklärte darauf, man sei im Besitz nuklearer Abschreckung und zu einem Krieg bereit.
Präsident Trump würde den Konflikt verschärfen sagte Nordkoreas stellvertretender Außenminister Han. Seine Schutzmacht China rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf und warnte vor einer militärischen Auseinandersetzung, dabei könne es keine Gewinner geben. Peking fordert die Beteiligten zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
Präsidentschafts- und Parlamentswahl in Frankreich
In der der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone wird am 23. April 2017 im ersten Wahlgang und am 7. Mai 2017 in der Stichwahl ein neuen Präsident gewählt. Die Favoriten Emmanuel Macron und Marine Le Pen vom liegen gleich auf. Auch dem Linken Jean-Luc Melenchon wird eine Chance eingeräumt. Im Juni wird dann ein neues Parlament gewählt.
Der französische Staat ist stark zentralistisch organisiert und auf den Präsidenten ausgerichtet. Dieser wird häufig republikanischer Monarch genannt. Er kann den Premierminister ernennen, Referenden ansetzen, die Nationalversammlung auflösen, den Notstand ausrufen, er führt den Vorsitz im Ministerrat, er ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte, er kann begnadigen, er ist verantwortlich für die Außenpolitik und Kofürst von Andorra.
Das Wahlprogramm des Front National (Marine Le Pen) sieht unter anderem ein Referendum über einen Austritt Frankreichs aus der EU vor. Dagegen wirbt Mélenchon mit einem höheren Mindestlohn und einem 100 Milliarden Euro schweren Investitionsprogramm, er will die EU-Verträge neu verhandeln und droht mit einem Austritt. Emmanuel Macron ist parteilos und wirbt mit Reformen im Arbeitsmarkt, der Arbeitslosenversicherung und dem Rentensystem. Er möchte eine Vertiefung der EU und Eurozone.
Was erwartet uns?
Donald Trump macht die Welt unsicher, mit seiner Revolver-Politik wird er den Goldpreis noch öfter in die Höhe schießen. Einen Krieg mit Nordkorea wird China verhindern solange Pjöngjang nicht in Ungnade fällt. China würde diesen Krieg finanziell führen und gewinnen (siehe Suez-Krise). Damals blockierten die USA Kredite an Großbritannien und drohten Staatsanleihen auf den Markt zu werfen. Damit zwangen sie Großbritannien zum Rückzug.
Der Bürgerkrieg in Syrien wird die kommenden Jahre andauern. Auch ohne das Eingreifen der USA sehe ich hier keine militärische Lösung. Die Situation ist angespannt und wird angespannt bleiben solange die Vereinigten Staaten und Russland ihr Engagement nicht beenden.
Wenn Frankreich die EU mit dem Euro verlässt, wird sie sich grundlegend reformieren oder auflösen. Eine tolle Option wäre eine EU aus Skandinavien, Benelux, Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Frankreich geht es wirtschaftlich nicht gut. Wenn der linksradikale gewinnt, wird Frankreich zu einem Pflegefall mit Atomwaffen, der die EU verlässt und sich militärisch Geltung verschaffen muss. Besser wird es auch nicht mit Marine Le Pen.
https://www.heise.de/tp/features/Giftgas-Angriff-in-Chan-Scheichun-Die-Fakten-des-Weissen-Hauses-sind-keine-3685499.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-attacke-in-syrien-die-stunden-die-zu-trumps-angriff-fuehrten-a-1142508.html
https://www.tagesschau.de/ausland/syrien-997.html
http://www.ksta.de/politik/nach-raketenangriff-us-regierung–ein-fuenftel-der-syrischen-luftwaffe-zerstoert-26694674
https://www.tagesschau.de/ausland/syrien-angriff-113.html
https://www.welt.de/politik/ausland/article163545609/USA-schicken-Flugzeugtraeger-auf-den-Weg-nach-Nordkorea.html
https://www.welt.de/politik/ausland/article162956449/USA-schliessen-Praeventivschlag-gegen-Nordkorea-nicht-mehr-aus.html
http://www.deutschlandfunk.de/nordkorea-china-warnt-vor-eskalation.1939.de.html?drn:news_id=733353