Die deutschen Goldreserven

Deutsche GoldreservenDie Bundesrepublik besitzt Gold in erheblichem Umfang. Ihre Reserven gelten als zweitgrößte, nach denen der USA. Mit einem Bestand von 3386,4 Tonnen zum 31. März 2014 verwaltet die Deutsche Bundesbank fast zwei Prozent allen weltweit geschürften Goldes, das 2012 auf 174.100 Tonnen geschätzt wurde. Der Bestand aller Zentralbanken umfasste 2009 sechzehn Prozent.

Ein Ergebnis vom Wirtschaftswunder

Entstanden sind die Reserven im sogenannten Nachkriegsboom bis zur ersten Ölkrise 1973. Den Anfang machte die Währungsreform 1948. Die Deutsche Mark beendete den Tauschhandel und füllte die Regale. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 erreichte der Wohlstand bereits das Niveau vor dem Krieg. Zwischen 1950 und 1960 stieg das Bruttosozialprodukt um 80 Prozent, die Produktion der Autoindustrie verfünffachte sich und die Zahl der Arbeitslosen sank unter zwei Prozent. Die Reallöhne stiegen von 1950 bis 1970 um 250 Prozent.

Bruttoinlandsprodukt 1950-1973

Staatsverschuldung 1950-1973

In der Zeit bis zum Ende vom Bretton-Woods-System 1973, das Wechselkurse zwischen den Währungen mithilfe des bis 1971 mit Gold gedeckten US-Dollar als Leitwährung stabilisieren sollte, wurden die Handelsbilanzen zwischen den Ländern mit Gold ausgeglichen. Aufgrund anhaltender Handelsbilanzüberschüsse, sammelte die Deutsche Bundesbank bis 1968 mehr als 4000 Tonnen an.

Entwicklung und Lagerung

Die Bundesrepublik besaß 1951 zum ersten mal nach Kriegsende wieder Gold. Die Bank deutscher Länder, sammelte als Vorgänger der Bundesbank 24,5 Tonnen an. Die Goldmenge wuchs unter der Bundesbank bis zu dem Höchststand von 4033,8 Tonnen 1968. In dem darauf folgenden Jahr wurden 14 Millionen Unzen an die US-Notenbank verkauft, der Bestand sank 1969 auf 3625,4 Tonnen. Bis 1973 nahm er leicht zu, dann blieb er bis 1977 unverändert bei 3658 Tonnen. Durch Beteiligung am Europäischen Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit (EFWZ) und später den Währungsreserven der EZB, sanken die deutschen Reserven auf 3386,4 Tonnen 2014. Aufgrund der Ausgabe von Gedenkmünzen sinkt der Bestand jährlich um etwa sechs Prozent.

2014 lagerten von 3386,4 Tonnen 45% bei der US-Notenbank Fed in New York, 13% bei der Bank of England in London, 11% bei der Banque de France in Paris und 31% bei der Bundesbank in Frankfurt am Main.

Verbleib des deutschen Goldes 2014

Das Gold wurde nicht ins Ausland gebracht sondern dort gesammelt und belassen. Begründet wurde das mit der Sicherheit angesichts des Kalten Krieges und der Teilung Deutschlands. 2012 sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele die Lagerung in den USA und in Frankreich sei kostenlos. Auch Österreich lagert einen Teil seinen Goldes im Ausland.

2012 Forderte der Bundesrechnungshof die Bundesbank auf, die Goldreserven im Ausland regelmäßig auf Bestand zu prüfen, das sei bisher nie geschehen. Ihm fehle ein Konzept und eine Begründung dafür, wie und wo Gold gelagert wird. Nach Kritik und öffentlicher Diskussion hat die Bundesbank angekündigt, einen Teil des Goldes nach Deutschland zu holen und den Standort Paris ganz aufzugeben. 2020 sollen 37 % bei der US-Notenbank Fed in New York, 13% bei der Bank of England in London, 0% bei der Banque de France in Paris und 50% bei der Bundesbank in Frankfurt am Main lagern.

Verbleib des deutschen Goldes 2020

Die Deutsche Bundesbank verwendet Gold als Währungsreserve, sie kann bei Bedarf verpfändet oder verkauft werden und Außenhandelsdefizite ausgleichen, der Wert liegt um die 119,3 Milliarden Euro. Die Schulden den Bundesrepublik betrugen am 31. Dezember 2015 2.022,6 Milliarden Euro.

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