Gold kaufen

Gold eignet sich aufgrund seiner besonderen Eigenschaften zur Erhaltung von Werten über lange Zeit. Es glänzt und hat Farbe, es ist selten und lässt sich leicht verarbeiten. Viel wichtiger die Unvergänglichkeit, es korrodiert nicht, es wird nicht verbraucht und ist nicht vermehrbar. Das Metall war über Jahrtausende beständig nachgefragt, in nahezu jeder Kultur bekannt und geschätzt.

Währungen kommen und gehen, Gold bleibt.

Das Bezahlen in Deutschland hat eine wechselvolle Geschichte, so tat man das, alleine seit Reichsgründung 1871 in sieben verschiedenen Währungen.

Nach dem Deutsch-Französischen-Krieg folgte auf die Reichsgründung, mit der Goldmark, die erste einheitliche Währung. Dessen Deckung mit Gold wurde zum Ausbruch des ersten Weltkriegs jedoch zugunsten der Kriegsfinanzierung aufgegeben. Nach dem Krieg folgte eine nahezu vollständige Entwertung aufgrund der Reparationsforderungen. Seither nannte man sie nur noch Papiermark.

Aus dieser Not heraus entstand die Rentenmark. Sie wurde mit Zwangs-Hypotheken- und Grundschulden gedeckt und war kein gesetzliches Zahlungsmittel. Durch ihre schnelle Akzeptanz in der Bevölkerung endete die Zeit der Hyperinflation. Eigentlich als Zwischenlösung gedacht, existierte sie bis 1948 parallel zur 1924 eingeführten Reichsmark.

Die Reichsmark sollte die wertlose Goldmark offiziell ersetzen. Sie war zwar gesetzlich mit Gold gedeckt, jedoch konnte faktisch niemand dieses Gold eintauschen. Wegen der massiven Aufrüstung und dem folgenden zweiten Weltkrieg, verlor auch sie stark an Wert.

Als drittes, gültiges Zahlungsmittel kam ab 1944 die Alliierte-Militärmark hinzu. Bevorzugt wurde aber der direkte Tauschhandel in der Bevölkerung, oder Zigaretten als Zwischentauschmittel.

1948 kam im Westen zunächst über die Bank deutscher Länder, später über die Bundesbank, die Deutsche Mark. Der Osten bekam die Mark der DDR, die bis 1968 noch Mark der Deutschen Notenbank genannt wurde und erhielt die Deutsche Mark mit der Währungsunion. Zehn Jahre danach wurde letztlich der Euro als Buchgeld und 2002 als Bargeld eingeführt.

Den Sparern brachten diese ganzen Währungsreformen wenig Gutes. Glücklich konnte sein, wer vor der Hyperinflation hoch verschuldet gewesen war. Weniger glücklich waren wohl jene, deren Ersparnisse dahin schmolzen. Sie konnten eine Billionen Mark in eine Rentenmark tauschen, für die Vermögende zwangsweise verschuldet wurden. Danach bekamen Sie zwar eine Reichsmark für eine Rentenmark, jedoch nur eine Deutsche Mark bzw. eine Mark der DDR für zehn Reichsmark.

Nach der wende konnten Bürger der DDR 4k Mark bzw. 2k für Kinder und 6k für Rentner eins zu eins in DM tauschen, alles darüber im Verhältnis zwei zu eins. Am Ende gab es dann einen Euro für zwei DM (1,95). Man muss nicht in Kaufkraft umrechnen, um zu wissen, dass die Umrechnungskurse ungünstig waren.

Dem Gegenüber ist Gold seit Jahrtausenden als Zahlungsmittel verbreitet und akzeptiert. Grabbeigaben belegen, dass ihm schon 4600-4300 v. Chr. ein besonderer Wert beigemessen wurde. Durchgehend galt Gold als besonders wertvoll und begehrenswert. In der historischen Entwicklung des Bezahlens, hat es eine zentrale Bedeutung. Und, obwohl die Goldbindung von Währungen nicht mehr verbreitet ist, horten viele Staaten weiterhin Gold als Währungsreserve.

In Gold investiertes Vermögen übersteht alle Krisen und Konflikte, Gold ist nie wertlos gewesen und bis heute ein weltweit geschätztes Zahlungsmittel. Das Edelmetall ist ein Wert in sich ohne Ausfallrisiko, es beruht nicht auf einem Zahlungsversprechen oder einer Schuld. Mit physischem Gold besitzt man hohe Liquidität unabhängig vom Finanzsystem. Unter allen Sachwerten sind Goldbarren und Münzen besonders mobil.

Als ernsthaftes Risiko bleibt ein Goldverbot. Davon betroffen waren Anleger in Deutschland, in der Weimarer Republik, im dritten Reich und in der Nachkriegszeit bis zur Gründung der Bundesrepublik.

Davon nicht betroffen war Goldschmuck im Privatbesitz. Ausnahme ist die Enteignung der jüdischen Bevölkerung während der Zeit des Nationalsozialismus. Immer mitbetroffen waren jedoch auch andere Edelmetalle wie Silber und Platinmetalle. Münzen außer Kurs und Barren mussten dem Staat angeboten und verkauft werden. Die Besatzungsmächte enteigneten Anleger ohne Entschädigung.

Das klingt sehr schockierend und abschreckend, beachten sollte man aber dass die Zeiten, in denen der Goldbesitz beschränkt war, allgemein nicht viel Gutes für Vermögen hergaben. Wir sprechen hier von Hyperinflation und Kriegen. Und man musste die ganzen Goldkettchen ja nicht mal tragen, die man sich hat vorher einschmelzen lassen…

Daneben gab es noch sogenannte Goldverbote in Frankreich, Großbritannien, Indien und den USA. Auch dort gab es mit privatem Goldschmuck keine Probleme.

http://www.verfassungen.de/de/de45-49/kr-proklamation2.htm                        http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?apm=0&aid=dra&datum=19230004&zoom=2&seite=00000275&x=11&y=10                                                                                      http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=dra&datum=1936&size=45&page=1020


Marktübersicht

Anders als häufig behauptet, ist Gold ein Industriemetall. Der größte Teil der Nachfrage entfällt auf die Schmuckverarbeitung. Bedeutend außerdem, die Elektroindustrie und Zahnmedizin. Der verbleibende Teil wird von privaten Investoren und seit 2010 zunehmen, auch von Zentralbanken gekauft.

Zu beobachten ist, eine steigende Nachfrage und ein steigendes Angebot. Der Industrielle Verbrauch ist sowohl absolut als auch prozentual rückläufig. Der Einzelhandel (Barren und Münzen) wächst stark und Zentralbanken kaufen seit 2010 wieder.

Goldangebot und Nachfrage seit 2000

Minenproduktion, Zentralbankverkäufe und Wiederaufbereitung

Noch kann die Nachfrage durch entsprechende Förderung und Wiederaufbereitung gedeckt werden. Das wird sich jedoch schnell ändern, glaubt man den Schätzungen der United States Geological Survey von 2017, betragen die weltweit förderfähigen Reserven 57000 Tonnen. Im Jahr 2016 wurden 3255 Tonnen gefördert, das Ende ist also absehbar. Alles bisher geförderte Gold beträgt 170.000 Tonnen.

Entwicklung der Goldnachfrage seit 2000

ausgenommen ETF und ähnliche

Länder mit der größten Goldnachfrage 2016

*Vereinigten Arabischen Emirate *Saudi Arabien *Deutschland *Einwohnerzahlen 2015-2017


Wo Gold Kaufen?

Als Investor hat man die Wahl zwischen Münzen, Barren, Schmuck und Wertpapieren. Wirklich sicher ist nur physisches Gold, auf das man tatsächlich Zugriff hat. Wertpapiere eignen sich zur Spekulation.

Der Goldpreis richtet sich nach dem Gewicht, meist in Gramm und Unzen (31,1g) gemessen. Dazu kommt ein Aufpreis für die Prägung von Münzen und Herstellung von Barren oder Schmuck. Anlagegold ist in der EU von der Mehrwertsteuer befreit.

Banken: Besonders für den Handel an der Börse benötigt man eine Bank oder einen Broker aber die meisten Banken und Sparkassen handeln auch mit Edelmetallen in Barren und Münzen. Gerade bei älteren Anlegern sind sie die erste Anlaufstelle. Grund hierfür ist dass sie vor Ort sind und besondere Seriosität ausstrahlen. Gerade zur Hausbank hat man schon ein gewisses Maß an Vertrauen. Dafür sorgt nicht zuletzt ein persönlicher Ansprechpartner.

Eine Bank ist professionell und geübt im Umgang mit Gold, die Gefahr an Fälschungen zu geraten ist gering. Sogenanntes Tafelgeschäfte ermöglichen einen anonymen Kauf. Der Aufpreis ist oft sehr hoch und die wenigsten Filialen haben ein vielfältiges Angebot. Es kommt vor, dass Banken gar nichts vor Ort haben und zunächst bestellen müssen.

Edelmetallhändler: Professionelle Händler haben ein größeres Angebot als Banken und sind meist günstiger. Man findet sie nicht nur im Internet, einige haben auch Filialen vor Ort. Die Gefahr an gefälschte Münzen oder Barren zu geraten ist gering und man kann sich fachkundig beraten lassen.

Auktionsplattformen: Die günstigste Variante, mit dem größten Angebot sind Auktionshäuser & Plattformen wie ebay.de und muenzauktion.info. Hier gibt es natürlich alle Gefahren des Onlinehandels, besonders mit Privatpersonen. Man sollte in der Lage sein gefälschte Münzen und Barren zu erkennen, auf Bewertungen achten und zu gute Angebote meiden. Hier wird meist zum Spot gehandelt.

Münzprägeanstalten: Die wahrscheinlich sicherste Variante ist, Anlagemünzen und Barren direkt beim Hersteller zu kaufen. Viele Prägeanstalten haben einen Direktvertrieb im Internet. Die Münze Österreich liefert zum Beispiel neben ihrem bekannten Wiener Philharmoniker auch eigene Goldbarren günstig nach Deutschland.